beelogger

Auftakt des Bienenjahres

Rudolfs Betrachtung Winter/Frühling 2021 im Rheintal:
– Bei gutem Wetter und Temperaturen deutlich über 10°C ist schon im Februar der Bienenflug deutlich im Gewicht zu erkennen.
– Die Weiden blühen ein wenig in warmen windgeschützten Lagen und erlauben den Bienen ein wenig Eintrag von Pollen und Nektar. Ein kleiner Gewichtszuwachs ist erkennbar.
– Das Brutgeschäft ist in vollem Gang. Ein Futterverbrauch von einem Kilo pro Woche zeigt die Gewichtskurve.
– Zu Ende März geht mit deutlich steigenden Temperaturen der Weissdorn in die Vollblüte. Die Bienen tragen reichlich Nektar ein. Den Duft des frischen Nektars des Weissdorn kann man sogar am Flugloch riechen. Während ich hier schreibe, geht draußen gerade ein Graupelschauer hernieder.

 

Stojans Betrachtung Ende März 2020: Die Temperaturen übersteigen jeden Tag, zumindest für kurze Zeit die 10-Grad-Marke. Die Kirschen bereiten sich vor, den richtigen Vollfrühling anzukündigen, die Blüten sind aber immer noch zu. Die Bienen verfliegen sich Ihre Flugmuskeln und bringen kleine Mengen Pollen mit nach Hause. Die kurzzeitige Gewichtsabnahme von bis zu 300g gegen Mittag verrät uns, dass bis zu 3000 Bienen gleichzeitig „außer Haus“ sind (eine Biene bringt etwa 0,1g auf die Waage [1]). Wenn die Bienen alle wieder zurück sind, ist in den ersten Tagen kaum Gewichtszuwachs zu verzeichnen. Zum Fliegen wird viel Energie benötigt, ein wenig Futter haben sie vielleicht da draußen gefunden, es bleibt aber nichts übrig für ihre Schwesterchen zuhause. Das Beutegewicht nimmt von Tag zu Tag weiterhin langsam aber stetig ab (linke Diagrammhälfte).

 

Gewichts- und Temperaturverlauf eines starken Bienenvolkes am Frühlingsanfang 2020
Gewichts- und Temperaturverlauf eines starken Bienenvolkes am Frühlingsanfang 2020

Aber dann ist es so weit. Die Sonnenwärme lässt die Luft nicht mehr so schnell abkühlen und es bleibt bis zur Dämmerung warm. Auf einmal öffnen sich alle Kirschblüten und der Frühlingsduft verströmt die ganze Gegend. Die Bienen verbringen immer mehr Zeit draußen bis die erste Tracht ihres Lebens anfängt, kontinuierlich nach Hause zu fließen. Es sind immerhin bis zu 2kg pro Tag – keine schlechte Leistung für die noch unerfahrenen Bienchen, die erst vor ein paar Wochen geschlüpft sind und schon zu den reifsten und erfahrensten ihres Jahrgangs gehören. Das, natürlich abgesehen von den „uralten“ Winterbienen die jetzt noch maximal die Hälfte der Population ausmachen und immer weniger werden.

 

Die Winterbienen haben ihre Aufgabe erfüllt, sie haben die Königin erfolgreich durch den Winter gebracht und einen guten Start ins neue Bienenjahr ermöglicht. Sie können auf ein erfülltes Winterbienen-Leben zurückschauen (was Sommerbienen natürlich ganz anderes sehen könnten).

Das neue Bienenjahr hat begonnen, die Winterbienen verlassen langsam die Bühne, das neue Leben erwacht und unser beelogger wird uns noch viel spannendere Einblicke in die Bienenwelt schenken.

Quellen in Internet:

  1. Bienen im Mathematikunterricht, Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), abgerufen in Feb.2021.

 

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